Wir brauchen ein Müttergeld
Heute geht es jungen Eltern besser als je zu vor. Wir haben die Wahlfreiheit bei den Pensen, es gibt genug Kitaplätze, unser Lebensstandard ist hoch. Diese vermeintlichen Wahrheiten geraten schnell einmal ins Wanken, wenn man mit Sibylle Stillhart diskutiert. Die freischaffende Autorin ist Mutter dreier Kinder und hat zwei Bücher geschrieben, die das vorherrschende Weltbild infrage stellen: «Müde Mütter – fitte Väter» (2015) und vergangenes Jahr den schmalen, aber augenöffnenden Band «Schluss mit Gratis! Frauen zwischen Lohn und Familie». In beiden zeigt sie von einem persönlichen Standpunkt ausgehend auf, warum viele Eltern und insbesondere Mütter so müde sind vom Versuch, Arbeit und Kinderbetreuung zu vereinbaren. Und dass sie nicht selber daran schuld sind, wenn sie es nicht schaffen.
Sibylle Stillhart lebt in der Berner Altstadt und hat drei Kinder. Ihr Mann arbeitet als Journalist, wie auch Sibylle vor der Geburt der Kinder.
«Wer ein Kind zur Welt bringt und ein Jahr lang ernährt und pflegt, fällt doch für die Gesellschaft nicht aus, im Gegenteil, sie macht die wichtigste Arbeit, die es überhaupt gibt!»
«Dass der Mutterschaftsurlaub in der Schweiz nur 14 Wochen dauert, ist ein Skandal. Die Frauen brauchen mindestens ein Jahr nach einer Geburt.»
«Auch Väter stehen heute unter Druck. Ihre Löhne sind keine Ernährerlöhne mehr, und der neue Begriff des ‹modernen Vaters› ist nichts anderes, als das gleiche Konstrukt der Vereinbarkeit auf die Männer übertragen.»
Den vollständigen Text gibt es hier.
Text: Sarah Pfäffli